Autorenbegegnungen

Unser Ziel ist es, dass jedes Kind in Brandenburg in seiner Schulzeit mindestens eine Autorenbegegnung erlebt. Dafür sind wir Fachleute: Kinder und Jugendliche mit den Menschen zusammenzubringen, die für sie Geschichten erfinden, aufschreiben und illustrieren.

Autorenbegegnungen sind nachhaltige und eindrückliche Momente der Begegnung mit Literatur und Literaturschaffenden. Es sind Momente der Unmittelbarkeit und der Berührung in Zeiten, da alles digital und medial wird, flüchtig und unkörperlich. Das Ziel einer Autorenbegegnung ist das Aufeinandertreffen und der Austausch von Lesenden und Schreibenden. Dabei funktioniert eine Autorenbegegnung immer in zwei Richtungen: Die Kinder begegnen denjenigen, die für sie schreiben, dichten, malen oder zeichnen. Und die Urheber*innen all der Geschichten und Bilder begegnen denjenigen, für die sie das alles machen, den Kindern.

In der Vergangenheit des Friedrich-Bödecker-Kreises wie des Literaturbetriebes überhaupt, traten Autor*innen ihrem Publikum oft in „Dichterlesungen“ gegenüber. Die Kommunikation verlief in eine Richtung: Der Autor / die Autorin las, das Publikum lauschte.

„Schon meinem Vater“, schreibt der Sohn Hans über Friedrich Bödecker, „wurde schnell klar, dass diese Art von Lesung nicht zu einer wirklichen Begegnung mit dem Autor führt. […] Mehr und mehr konnten wir die örtlichen Veranstalter […] davon überzeugen, dass die Begegnung mit dem Autor zu einer aktiven Auseinandersetzung mit ihm und seinem Werk führen muss.“ (zitiert aus Hans Bödecker, Insa Bödecker, Herbert Somplatzki, Autorenbegegnungen. 50 Jahre Leseförderung durch den Friedrich-Bödecker-Kreis, Würzburg 2004, S. 41. Mehr dazu unter Geschichte.)

Was der Bödecker-Kreis hier schon in den 50er Jahren vorwegnahm, war die Erkenntnis, das ein Publikum nicht nur Empfänger der Kunst ist, sondern ihr Mitproduzent: Erst in den Köpfen der Kinder und Jugendlichen entsteht die Geschichte. Ihre Sicht auf die Dinge, ihre Fragen an die Urheber, ihre Wahrnehmung der Autorenpersönlichkeit und der Austausch mit ihr machen aus der vormaligen Dichterlesung eine heutige Autorenbegegnung.

„Ich bin jedes Mal aufs Neue fasziniert von der Offenheit der Kinder, sich auf meine Geschichten einzulassen. Ihre Unbefangenheit, ihre wachen Fragen, die mir so manchen Impuls mit auf den Weg geben. Ihre Direktheit, mit der sie sagen, was sie denken. Und ihre Antworten, wenn ich wissen möchte, was sie anstelle der Figuren tun würden. Ich bin immer wieder berührt, wie verschieden diese Antworten ausfallen.“ Marikka Pfeiffer, Kinderbuchautorin und FBK-Mitglied

Fünf Kinder der 8. Klassen nach einer Autorenbegegnung am 14. 03. 2018: „Ich habe schon viel gelesen, aber das Buch „Die Glückssucher“ von Vera Kissel ist ein besonderes.“ „Da ich wenig lese, ist es schon echt schwer, mich für ein Buch zu begeistern.“ „Ich fand es gut, dass wir ein Buch von der Autorin persönlich vorgestellt bekommen haben.“ „Sehr spannend, von einer Autorin zu hören, was sie dazu motiviert, Bücher zu schreiben.“ „Auf dem Rückweg zur Schule wurden viele Meinungen ausgetauscht.“

Über Autorenbegegnungen und andere Aktivitäten vergangener Jahre können Sie sich im Archiv informieren.

Wenn Sie Interesse an einer solchen Veranstaltung haben, schauen Sie doch auf die Seite Schritt für Schritt Dort finden Sie eine einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Autorenbegegnung.